Grafikformate
Neben den Medien Text, Animation, Sound und Video sind Bilder und Grafiken ein weiterer
wichtiger Bestandteil von Multimedia-Anwendungen.
Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten dafür, wie das Bild in den Computer kommt. Zum einen
können sie mit einem Scanner eingescannt werden, zum anderen mit Hilfe eines
Bildverarbeitungsprogrammes direkt am Bildschirm erstellt werden. Die dann in digitaler
Form vorliegenden Bilder werden nach Pixel- und Vektorgrafiken unterschieden, wobei in
Multimedia-Anwendungen meist Pixelgrafiken genutzt werden.
Pixel- und Bitmapgrafiken resultieren aus eingescannten oder in Malprogrammen erstellten
Bildern oder werden als Ergebnis einer Vektorgrafik in Multimedia-Anwendungen eingebunden.
Pixel als Grundelemente der Bildschirmdarstellung werden in Points per Inch (ppi)
gemessen, wobei auf einen Zoll 72 Punkte kommen. Geht man davon aus, daß der Bildschirm
in der Lage ist, pro Zoll 72 Pixel darzustellen (und das sollte er), kommt man auf eine
Bildschirmauflösung von 72 ppi. In diesem Zusammenhang sei auch das Kürzel dpi (dots per
Inch) genannt, mit dem die Auflösung von Druckern beschrieben wird. Einfache Nadeldrucker
realisieren eine Auflösung von 150 dpi, Laser- und Tintenstrahldrucker teilweise über
600 dpi.
Neben der Auflösung ist die sogenannte Farbtiefe ein wichtiges Qualitätskriterium für
Pixelgrafiken. Bei Schwarz/Weiß-Grafiken entspricht jedem Bildpunkt ein Bit. Liegen dem
Bild 256 Farben zu Grunde, benötigt man für die Farbkodierung 8-Bit pro Bildpunkt
(8-Bit-Farbtiefe). Arbeitet man mit True-Color Bildern (16,7 Millionen Farben und somit
der Realität entsprechend), kommt man auf 24- oder 32-Bit-Farbtiefe.
Mit der Erhöhung der verwendeten Farbtiefe geht natürlich auch ein dramatisches Wachstum
der Dateigröße einher. Deshalb werden Bilder oft in komprimierter Form gespeichert,
wobei die Komprimierung, beispielsweise im JPEG-Format, einen Qualitätsverlust nach sich
zieht.
Qualitätsverluste, oder besser Informationsverluste gehen auch mit jeder Manipulation der
Bilder einher: Verkleinert man ein Bild auf 50% der Originalgröße, gehen Informationen
verloren, vergrößert man es anschließend wieder auf die Ausgangsgröße, ist es nicht
möglich die Qualität des Ausgangsbildes zurückzuerhalten.
Gängige Formate von Pixelgrafiken sind:
BMP Bitmap, wichtiges Standardformat, von Windows verwendet,
bis 24-Bit-Farbtiefe
DIB von Windows verwendetes Format, bis 24-Bit-Farbtiefe
GIF Einsatz im Bereich der Datenfernübertragung, Internet, bis
8-Bit-Farbtiefe
JPG starke Komprimierung möglich, bis 24-Bit-Farbtiefe
PCD Foto-CD-Format, Farbtiefe nicht eingeschränkt
PCX wichtiges Standardformat, bis 8-Bit-Farbtiefe
PICT auf dem Apple-Macintosh gebräuchliches Format
(auch Vektorgrafik möglich)
TIFF wichtiges Standardformat, bis 24-Bit-Farbtiefe
Vektorgrafiken sind für die Bildver- und -Bearbeitung am PC unverzichtbar. Da ihr
Gebrauch jedoch spezielle Anwendungsprogramme voraussetzt, werden ihre Ergebnisse oftmals
in Pixelgrafiken umgesetzt und so in Multimediaanwendungen eingebunden.
Vektorgrafiken bestehen nicht aus Bildpunkten, vielmehr setzen sie sich aus geometrischen
Objekten (Punkt, Linie, Vieleck, Kreis, Kurve, ...) zusammen, die einzeln oder
gruppenweise bearbeitet werden können. Manipulationen der Bilder führen nicht zu
Informationsverlusten.
Gängige Formate von Vektorgrafiken sind:
CDR Corel Draw, Format der Firma Corel
CGM Draw, Format der Firma Micrografix
DXF AutoCAD, Format der Firma Autodesk
WMF Windows Metafile, Format der Firma Microsoft