Internet
Ende der sechziger Jahre als Forschungsprojekt entstanden,wurde das Netz mit erheblichen
Mitteln des US
Verteidigungsministeriums auf- und ausgebaut (ARPAnet).
Ziel war es, ein auch unter ungünstigen Bedingungen funktionierendes Netz zu schaffen.
Neben den Militärs nutzten in der Hauptsache wissenschaftliche Einrichtungen das Netz.
Mit Beginn der achziger Jahre wurde der militärische Teil ins Milnet ausgegliedert.
Durch die fortschreitende Entwicklung der Hardware (Desktops, Work- stations) entstanden
etwa zu der gleichen Zeit in vielen Institutionen, Behörden und Firmen eigene lokale
Netzwerke. Was lag für die Betreiber dieser Netze näher als das ganze lokale Netzwerk
ans ARPAnet zu legen?
Zum gleichen Zeitpunkt wurden eigene übergreifende Netzwerke von großen Organisatonen +
Firmen gegründet, die sich ebenfalls an das ARPAnet anschlossen. Das bekannteste davon
ist das NSFNET, das der amerikani- schen Regierung unterstellt ist. NSF gründete 5
Supercomputerzentren mit der Absicht, diese für jede wissenschaftliche Forschung
zugänglich zu machen.
Aus Kostengründen war es weder möglich mehr Zentren zu gründen, noch jede Universität
anzubinden, also wurden naheliegende Einrichtungen zu einem lokalen Netz zusammengefaßt
und über das NSFNET Backbone (Kette der Knotenpunkte und Supercomputer) angebunden.
So konnte jeder mit jedem kommunizieren. Die NSF kann für sich in Anspruch nehmen,
erstmals jedem die Möglichkeit gegeben zu haben, das Netz zu nutzen. Darüberhinaus
förderte die NSF den allgemeinen kosten- freien Zugang für Bildungseinrichtungen.
Irgendwann, wenn die Absolventen dieser Bildungseinrichtungen ihre Ausbildung absolviert
hatten, waren sie sattelfest im Netz, wollten womöglich nicht mehr darauf verzichten und
schlossen sich mit ihrem Heim- PC an eines der lokalen Netze an.
Vielleicht waren sie so begeistert, daß sie ihren Arbeitgeber nötigten sich mit dem
Firmennetz anzuklinken, oder sie gründeten ihr eigenes Unternehmen und schlossen sich
damit an.
Wie dem auch sei, heute gibt es über 4500 unterschiedliche Netze mit geschätzten 4
Millionen Rechnern und über 35 Millionen Teilnehmern in 84 Ländern aus allen Bereichen
des menschlichen Miteinanders.
Das Internet bietet eine unendliche Menge an Informationen, wobei die Hauptlast des
Datenverkehrs im Internet über das NSFNET abgewickelt wird.
Das ARPAnet wurde 1989 vom US-Verteidigungsministerium aufgelöst. In Europa wurde eine
entsprechende Entwicklung zunächst (1986) von RARE (Réseaux Associés pour la Recherche
Européenne) koordiniert, später von RIPE (Réseaux IP Européens). Analog zum NSFNET
Backbone wurde 1992 Ebone, das europäische Pendant in Betrieb genommen.
Internet: Dienste
Es gibt wohl kaum ein Thema, zu dem man im Internet keine Infos bekommen kann. Die schier
unendliche Informationsvielfalt, einer der Hauptvorteile des Internet, ist gleichzeitig
eine der größten Klippen für Neueinsteiger.
Das im Internet verwendete Protokoll ist das TCP/IP (TCP steht für Transmission Control
Protocol und regelt Zerlegung und Zusammensetzung der Datenpakete, IP steht für Internet
Protocol und sorgt dafür, daß die Datenpakete auch am Zielrechner ankommen.). Jeder, der
sich an das TCP/IP hält, kann sich als neuer Netzknoten in das Internet einklinken. In
Deutschland genügt eine Nachricht an das Deutsche Network Information Center. Schon
allein unter diesem Aspekt stellt sich die Frage: Wer kann mir sagen wo ich was finde? Bei
rund 8700 offenen und 8000 geschlossenen Diskussionsforen, bei über 2000 öffentlichen
Datenbanken sowie unzähligen neuen Seiten, ist ohne entsprechende Kenntnisse über
Hilfsdienste und deren "Werkzeuge" kein Zugriff möglich.
E-Mail (Elektronic-Mail)
Um an den vielfältigen Diskussionsgruppen und -foren teilnehmen zu können, bedient man
sich häufig der elektronischen Post (E-Mail), die davon profitiert, daß jeder Teilnehmer
über eine eindeutige Adresse erreichbar ist.
Grundsätzlich kann jeder mit jedem Post austauschen und alle Foren und kommerziellen
Online-Dienste erreichen (z.B. Compuserve, America-Online etc.). Verwendet man
entsprechende Software (gibt es auch als Shareware), ist E-Mail eine denkbar einfache
Sache.
FTP (File Transfer Protocol) FTP verschafft Ihnen die Möglichkeit, Dateien, die auf
entfernten Rechnern liegen, auf
ihren Rechner zu laden (Download).
Auch hier gibt es eine Vielzahl guter Programme, die dank menügesteuerter Oberflächen
das Kopieren von einen auf den anderen Rechner zum Kinderspiel werden lassen.
Um das Netz nicht unnötig zu belasten und Kosten für die Nutzung der Leitung zu sparen,
liegen die meisten Daten in
gepackter Form vor (z.B. PKZIP, ARC).
Die entsprechenden Pack- und Entpackprogramme finden Sie in der Regel ebenfalls auf dem
Rechner, auf dem sich die von Ihnen gewünschten Daten befinden.
GOPHER
Hierbei handelt es sich um ein sehr effizientes Clint/Server Informationssystem für das
Finden und Herunterladen von verteilten Dokumenten. Server (Versorger) steht für den
GOPHER-Rechner, auf dem sich die Informationen befinden. Clint (Kunde) für den Rechner,
der die Infos abruft. Einer der großen Vorteile von GOPHER ist, daß die gefundenen/
vorhandenen Informationen hirarchisch dargestellt werden, ähnlich einem Verzeichnisbaum
in Windows.
Die verschiedenen Dateiarten werden dabei durch Symbole gekennzeichnet. Durch einfachen
Doppelklick mit der Maus kann man sich durch eine Verzeichnisstruktur bewegen und ein
Dokument ansehen oder herunterladen, wobei die meisten GOPHER Front-Ends-(Programme) heute
mit jedem Dateiformat arbeiten können (auch Bild, Video- und Musikdateien).
World Wide Web (W3)
Für den Laien neben Gopher sicherlich die interessanteste und einfachste Möglichkeit auf
Infos des Internet zuzugreifen. Ähnlich wie Gopher handelt es sich um eine
Client/Server-Anwendung mit graphischer Oberfläche und vielfältigen Möglichkeiten. Wenn
auch nicht ganz so einfach zu beherrschen wie Gopher bietet auch W3 entscheidene Vorteile
für den Internet-Neuling. Erlaubt W3 doch erstmals die Integration von
Multimedia-Elementen (Video, Sound, Bilder) in die dargestellten W3-Seiten.
Der bis vor kurzem fiktive Weg via Datenhighway beispielsweise zum Louvre wird damit
Wirklichkeit. Erstmals kann man auf dem heimischen PC einen Rundgang inklusive dem
Betrachten der Werke realisieren.
Allerdings hat W3 nicht nur Vorteile. Zum einen kann man sich durch die Vielzahl der
möglichen Querverweise (hyperlinks) durch einfaches Anklicken weitere multimedial
aufbereitete Seiten (Hypertextreferenzen) erschließen, zum anderen kann man aber auch
leicht den Überblick verlieren und sich Stunden oder gar tagelang in den
Hypertextreferenzen verlieren.
Auch sind die Anforderungen an die Hardware recht erheblich. Unter 28800 bit/s läßt sich
in W3 nicht vernünftig arbeiten, last but not least ist für W3 ein voller
Internet-Zugriff erforderlich, was durchaus Probleme bei der Instal- lation
verursachen kann und im übrigen nicht ganz billig ist.
Trotz allem: Mit weltweit über 17000 Servern und täglich mehr als 18000 neuen Seiten
mausert sich W3 zum wichtigsten Internet-Dienst und wird schon heute, gerade von neuen
Nutzern teilweise deckungsgleich mit dem Begriff Internet verwendet.