Videoformate
Durch die Intensität der visuellen Wahrnehmung sind Videos neben den Animationen sicher
die Hauptkomponente im
Multimediabereich.
Trotz der erheblichen technischen Unterschiede zwischen den Videosignalen, die vom
Fernseher auf der einen und
dem Computer auf der anderen Seite verarbeitet werden können, gibt es zwei Lösungen.
Eine Möglichkeit stellen die Video-Overlay-Karten dar.
Overlay steht für überlagern und das ist genau das, was diese Karten machen.
Sie schneiden aus dem Bild der PC-Grafikkarte einen Bereich heraus und überlagern ihn mit
dem Videosignal.
Es ist mit dieser Technik ein ruckelfreies Abspielen des Videos möglich, jedoch ist die
Bearbeitung sehr umständlich und die Digitalisierung einer Videosequenz oder gar des
ganzen Films praktisch unmöglich: Der Computer weiß gar nicht, was sich auf dem
Bildschirm abspielt, die Overlay- karte mogelt sozusagen das Video an ihm vorbei auf den
Bildschirm.
Die zweite Möglichkeit ist technisch sehr viel aufwendiger und stellt hohe Anforderungen
an die Hardware. Mit Hilfe spezieller Videokarten und ent- sprechender Software ist es
möglich, Videos zu digitalisieren und damit die Grundvoraussetzung für eine Speicherung
auf der Festplatte zu schaffen.
Allerdings sind die anfallenden Datenmengen sind sehr hoch: Geht man davon aus, daß man
für die Darstellung eines Farbbildes auf dem PC-Bild- schirm 900 Kbyte benötigt und für
die Darstellung einer fließenden Bewe- gung 25 Bilder pro Sekunde benötigt werden,
ergibt sich eine Zahl von über 20 MB, die pro Sekunde von der Festplatte über Systembus
und Grafikkarte auf dem Bildschirm realisiert werden müssen.
Die Videobearbeitung ist zwar dank der Videokarten möglich, jedoch sind heutige,
normal ausgerüstete PC s nicht in der Lage, diese Aufgabe zu bewältigen.
Ohne Datenkomprimierung läuft also gar nichts. Diese ist einmal mit den bereits genannten
Videokarten möglich. Für die reine Wiedergabe existieren auch Softwareverfahren, z.B.
Quick Time und AVI (Audio Video Interleaved).
Mit Quick Time wurde von der Firma Apple Macintosh ein Standard gesetzt, der die
hardwareunabhängige Manipulation von Videosequenzen sowie die Datenkompression
beinhaltet. Quick Time Dateien sind an der Endung MOV erkennbar, in
Multimedianwendungen weit verbreitet und unter Windows ebenso wie unter dem
Mac-Betriebsystem einsetzbar. Unter Windows ist allerdings eine zusätzliche Installation
nötig.
Video für Windows Dateien sind an der Endung AVI erkennbar. Vom eigentlichen
Video werden nur einige Schlüsselbilder (keyframes) vollständig gespeichert, im weiteren
nur die Unterschiede zum zugehörigen Schlüssel- bild. Diese Bilder werden bei der
Wiedergabe berechnet. AVI für Windows muß unter Windows 3.x zusätzlich installiert
werden und ist unter Windows 95 im Betriebssystemumfang enthalten.
Hardwareunabhängige Dateiformate:
AVI Standardformat von der Firma Microsoft
MOV Standardformat auf dem Apple-Macintosh
Hardwareabhängige Dateiformate:
MPG in "vernünftiger" Qualität nur mit spezieller
Videokarten
(MPEG-Karte) abspielbar, unter Windows verfügbar