Verantwortlich für Initiierung: Leiter IT, IT-Sicherheitsmanagement
Verantwortlich für Umsetzung: Administrator
Für die Erstellung eines Netz-Realisierungsplans ist zu unterscheiden, ob es sich um einen vollständigen Neuaufbau des Netzes, um eine Veränderung der bestehenden Konzeption und/oder eine Erweiterung handelt.
Bei einer vollständigen Neuplanung sind anhand der entwickelten Netzkonzeption (vgl. M 2.141 Entwicklung eines Netzkonzeptes) die notwendigen Schritte abzuleiten. Dabei erfolgt nach abgeschlossener Planung der Aufbau des Netzes über das Verlegen der notwendigen Kommunikationskabel, das Einrichten von Räumen für die technische Infrastrukur, das Installieren der versorgenden technischen Infrastruktur, die Integration der notwendigen Koppelelemente (Bridges, Switches, Router etc.), das Einrichten der Netzmanagementstationen, den Einbau der entsprechenden Netzadapater in den Endgeräten, bis hin zur Konfiguration dieser Endgeräte.
Soll ein bestehendes Netz verändert oder erweitert werden, ist in einem Soll/Ist-Vergleich das nach M 2.141 Entwicklung eines Netzkonzeptes erarbeitete Netzkonzept mit der vorhandenen Situation nach M 2.139 Ist-Aufnahme der aktuellen Netzsituation zu vergleichen. Ausgehend von Differenzen kann unter Berücksichtigung der o. g. Maßnahmen ein Realisierungsplan für die sogenannte Netzmigration erstellt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Realisierungsaufwand um so größer ist, je mehr das Netzkonzept vom Ist-Zustand abweicht.
Beispielhafte Migration eines "Shared Ethernet" zu einem "Switched Fast-Ethernet"
Eine Migration von einer Netztopologie zu einer anderen erfolgt im allgemeinen stufenweise. Im folgenden ist beispielhaft eine solche Migration von einem "Shared Ethernet" auf ein Fast-Ethernet mit Switching-Technologie skizziert. Für eine Umsetzung in der Praxis müssen allerdings die Randbedingungen genau geprüft und entsprechend ein eigenes Migrationskonzept erstellt werden.
Im ersten Migrationsschritt kann das existierende Backbone durch ein Fast-Ethernet-Backbone ersetzt oder ggf. neu aufgebaut werden. Der Anschluß der verbleibenden Shared Ethernet-Segmente erfolgt über die Netzkomponenten des Backbones, die dementsprechend auch Standard-Ethernet unterstützen müssen.
Aufbau einer strukturierten Verkabelung, d. h. es wird von einem Standard-Ethernet mit Stichleitung zu einem Verkabelungskonzept übergegangen, bei dem jeder Arbeitsplatz sternförmig an einen Verteilerraum angebunden wird, ohne die topologische Busstruktur aufzugeben.
Die Anbindung der Server erfolgt zentral an einen Switch mit Fast-Ethernet Anschlüssen (Installation einer sogenannten Serverfarm).
Anwender, die eine hohe Bandbreite benötigen, werden durch Austausch der entsprechenden Schnittstellen ebenfalls mit Fast-Ethernet angeschlossen.
Migration der verbleibenden Ethernet-Segmente zu einem vollständig geswitchten System. Hierzu können beispielsweise Ethernet-Switches an die Fast-Ethernet-Switches des Backbones angebunden werden.
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