M 6.3 Erstellung eines Notfall-Handbuches

Verantwortlich für Initiierung: Leiter IT, IT-Sicherheitsmanagement

Verantwortlich für Umsetzung: Leiter IT, Verantwortliche der einzelnen IT-Anwendungen

In einem Notfall-Handbuch sind alle Maßnahmen, die nach Eintritt eines notfallauslösenden Ereignisses zu ergreifen sind, und alle dazu erforderlichen Informationen zu dokumentieren. Das Notfall-Handbuch ist so zu gestalten, daß ein sachverständiger Dritter in der Lage ist, die im Handbuch spezifizierten Notfallmaßnahmen durchzuführen.

Nachfolgend wird beispielhaft ein umfassendes Inhaltsverzeichnis eines Notfall-Handbuches zur Orientierung aufgeführt. Welche Teile dieses Vorschlags übernommen werden können, ist abhängig von der vorhandenen System- und Anwendungsdokumentation und kann daher nur individuell entschieden werden.


Inhaltsverzeichnis Notfall-Handbuch

Teil A: Sofortmaßnahmen

1 Alarmierung im Notfall

1.1 Alarmierungsplan und Meldewege

1.2 Adresslisten betroffener Mitarbeiter

1.3 Festlegung konkreter Aufgaben für einzelne Personen/Funktionen im Notfall

1.4 Notrufnummern

(z. B. Feuerwehr, Polizei, Notarzt, Wasser- und Stromversorger, Ausweichrechenzentrum, externes Datenträgerarchiv, externe Telekommunikationsanbieter)

2 Handlungsanweisung für spezielle Ereignisse

2.1 Brand

2.2 Wassereinbruch

2.3 Stromausfall

2.4 Ausfall der Klimaanlage

2.5 Explosion

2.6 Sabotage

2.7 Ausfall der Datenfernübertragungseinrichtung

2.8 Einbruch

2.9 Vandalismus

2.10 Bombendrohung

2.11 Streik / Demonstrationen

2.12 ......

Teil B: Regelungen für den Notfall

3 Allgemeine Regelungen

3.1 Notfall-Verantwortliche

3.2 Benennung der an der Durchführung der Notfallpläne beteiligten Organisationseinheiten, Kompetenzverteilung

3.3 Organisationsrichtlinien, Verhaltensregeln

4 Tabelle der Verfügbarkeitsanforderungen

Teil C: Wiederanlaufpläne für kritische Komponenten

5 Wiederanlauf-Planung

5.1 Wiederanlauf-Plan für Komponente 1 (z. B. Host)

5.1.1 Wiederbeschaffungsmöglichkeiten

5.1.2 Interne / externe Ausweichmöglichkeiten

5.1.3 DFÜ-Versorgung

5.1.4 Eingeschränkter IT-Betrieb

5.1.5 Wiederanlaufreihenfolge

5.2 Wiederanlauf-Plan für Komponente 2 (z. B. Drucker)

...

Teil D: Dokumentation

6 Beschreibung der IT-Systeme

6.1 Beschreibung des IT-Systems A (im Überblick)

6.1.1 Beschreibung der Hardware-Komponenten

6.1.2 Beschreibung der Software-Komponenten

6.1.2.1 Bestandsverzeichnis der Systemsoftware

6.1.2.2 Bestandsverzeichnis der zu dem IT-System gehörenden Systemdaten

6.1.3 Beschreibung der Netzanbindungen des IT-Systems

6.1.4 Beschreibung der IT-Anwendungen

6.1.4.1 Bestandsverzeichnis der Anwendungssoftware

6.1.4.2 Bestandsverzeichnis der zu einer IT-Anwendung gehörenden Daten

6.1.4.3 Kapazitätsanforderungen einzelner IT-Anwendungen im Normalfall

6.1.4.4 Minimale Kapazitätsanforderungen der IT-Anwendungen für den Notfall

6.1.4.5 Wiederanlaufverfahren der IT-Anwendungen

6.1.5 Datensicherungsplan

6.1.6 Beschreibung der notwendigen Infrastruktureinrichtungen

6.1.7 Sonstige Unterlagen (Handbücher etc.)

6.2 Beschreibung des IT-Systems B

...

7 Wichtige Informationen

7.1 Ersatzbeschaffungsplan

7.2 Hersteller- und Lieferantenverzeichnis

7.3 Verzeichnis der Dienstleistungsunternehmen des Fachgebiets "Sanierung"

Letztes Änderungsdatum: _____________

Das Notfall-Handbuch ist durch die Behörden- bzw. Unternehmensleitung in Kraft zu setzen und muß nach Bedarf aktualisiert werden. Die Verfügbarkeit des Notfall-Handbuches ist von zentraler Bedeutung. Deshalb ist ein aktuelles Exemplar extern auszulagern. Zusätzlich ist das Notfall-Handbuch allen im Handbuch genannten Personen oder Organisationseinheiten zur Kenntnis zu geben.

(Die Ausgestaltung wichtiger Inhalte ist den nachfolgenden Maßnahmenbeschreibungen zu entnehmen.)

Ergänzende Kontrollfragen:


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