M 6.32 Regelmäßige Datensicherung

Verantwortlich für Initiierung: IT-Sicherheitsmanagement, Leiter IT

Verantwortlich für Umsetzung: Administrator, IT-Benutzer

Zur Vermeidung von Datenverlusten müssen regelmäßige Datensicherungen durchgeführt werden. In den meisten Rechnersystemen können diese weitgehend automatisiert erfolgen. Es sind Regelungen zu treffen, welche Daten von wem wann gesichert werden. Empfehlenswert ist die Erstellung eines Datensicherungskonzepts.

Abhängig von der Menge und Wichtigkeit der laufend neu gespeicherten Daten und vom möglichen Schaden bei Verlust dieser Daten ist folgendes festzulegen:

Wegen des großen Aufwands können Komplettsicherungen in der Regel höchstens einmal täglich durchgeführt werden. Die seit der letzten Sicherung erstellten Daten können nicht wiedereingespielt werden. Daher und zur Senkung der Kosten sollen zwischen den Komplettsicherungen regelmäßig inkrementelle Sicherungen durchgeführt werden, das heißt, nur die seit der letzten Komplettsicherung neu erstellten Daten werden gesichert. (Werden zwischen zwei Komplettsicherungen mehrere inkrementelle Sicherungen durchgeführt, können auch jeweils nur die seit der letzten inkrementellen Sicherung neu erstellten Daten gesichert werden.)

Eine inkrementelle Sicherung kann häufiger erfolgen, zum Beispiel sofort nach Erstellung wichtiger Dateien oder mehrmals täglich. Die Vereinbarkeit mit dem laufenden Betrieb ist sicherzustellen.

Für eingesetzte Software ist in der Regel die Aufbewahrung der Originaldatenträger und deren Sicherungskopien ausreichend. Sie braucht dann von der regelmäßigen Datensicherung nicht erfasst zu werden.

Alle Benutzer sollten über die Regelungen zur Datensicherung informiert sein, um ggf. auf Unzulänglichkeiten (zum Beispiel zu geringes Zeitintervall für ihren Bedarf) hinweisen oder individuelle Ergänzungen vornehmen zu können (zum Beispiel zwischenzeitliche Spiegelung wichtiger Daten auf der eigenen Platte). Auch die Information der Benutzer darüber, wie lange die Daten wiedereinspielbar sind, ist wichtig. Werden zum Beispiel bei wöchentlicher Komplettsicherung nur zwei Generationen aufbewahrt, bleiben in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Verlustes nur zwei bis drei Wochen Zeit, um die Wiedereinspielung vorzunehmen.

Falls bei vernetzten Rechnern nur die Server-Platten gesichert werden, ist sicherzustellen, dass die zu sichernden Daten regelmäßig von den Benutzern oder automatisch dorthin überspielt werden.

Vertrauliche Daten sollten vor der Sicherung möglichst verschlüsselt werden, wobei darauf zu achten ist, dass eine Entschlüsselung auch nach einem längeren Zeitraum möglich sein sollte (siehe M 6.56 Datensicherung bei Einsatz kryptographischer Verfahren).

Der Ausdruck von Daten auf Papier ist keine angemessene Art der Datensicherung.

Ergänzende Kontrollfragen:

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