M 6.46 Erstellung von Rettungsdisketten für Windows 95

Verantwortlich für Initiierung: Leiter IT, IT-Sicherheitsmanagement

Verantwortlich für Umsetzung: Administrator, IT-Benutzer

Für jeden Windows 95-Rechner sollten Rettungsdisketten erstellt werden, um bei Systemproblemen den Rechner wieder starten und ggf. benutzerspezifischen Profile wieder herstellen zu können.

Dazu benötigt man zum einen eine startfähige Systemdiskette, die für alle Rechner gemeinsam genutzt werden kann, zum anderen eine rechner- und benutzerspezifische Diskette, die die individuellen Einstellungen des Benutzers und des jeweiligen Rechners enthält.

Erzeugen der startfähigen Systemdiskette

Eine für alle Rechner nutzbare Systemdiskette kann mit der Registerkarte STARTDISKETTE unter der Systemsteuerungsoption SOFTWARE erzeugt werden. Allerdings benötigt man dazu eine Windows 95 CD. Stattdessen kann der erfahrene Benutzer alle relevante Dateien auch manuell auf die Diskette kopieren. Dazu gehören beispielsweise COMMAND.COM , IO.SYS , DRVSPACE.BIN und MS-DOS.SYS . In diesem Fall sollten außerdem der deutsche Tastaturtreiber KEYB.COM sowie KEYBOARD.SYS , COUNTRY.SYS und ggf. weitere Systemdateien (z. B. einen CD-ROM-Treiber) kopiert werden. Die deutsche Tastatur stellt man dann mit dem Befehl KEYB GR,,KEYBOARD.SYS ein. Für andere notwendige Dateien, z. B. einen Editor, Programme zur Festplattendekomprimierung oder Backup-Programme, kann ggf. eine zusätzliche Diskette verwendet werden.

Erzeugen von rechner- und benutzerspezifischen Disketten

Hierzu wird für jeden Rechner eine vorformatierte Diskette und das Programm EMERGENCY RECOVERY UTILITY (ERU) benötigt, welches zum Systemumfang gehört. Dieses wird zwar nicht standardmäßig installiert, befindet sich aber auf der mitgelieferten Windows 95 CD-ROM. Mit diesem Programm lassen sich in einfacher Weise die relevanten und aktuellen Systemdateien, insbesondere die Datei mit den Benutzereinstellungen USER.DAT bzw. die Datei mit den Systemeinstellungen SYSTEM.DAT , auf Diskette kopieren. Die Dateien USER.DAT und SYSTEM.DAT beinhalten die entsprechenden Informationen, die unter Windows 3.x in den ini- Dateien gespeichert sind. Diese Diskette sollte bei umfangreichen oder wichtigen Änderungen an der Rechnerkonfiguartion oder an den Benutzereinstellungen aktualisiert werden.

Nach dem Erstellen der Rettungsdisketten sollten diese auf Computer-Viren überprüft und danach schreibgeschützt werden.

Nutzung der Start-Diskette

Um von der Systemdiskette zu starten, wird diese in das Diskettenlaufwerk eingelegt, die Start-Reihenfolge im BIOS zugunsten des Diskettenlaufwerkes priorisiert und der Rechner neu gestartet. Der Rechner fährt dann im Zeilenmodus hoch.

Nutzung der rechner- und benutzerspezifischen Diskette

Falls der Rechner ordnungsgemäß startet (mit oder ohne Start-Diskette), die rechner- und benutzerspezifischen Dateien jedoch zerstört sind, können diese mit dem Programm ERD.EXE , das sich auf der rechner- und benutzerspezifischen Diskette befindet, zurückgespielt werden. Die korrespondierende Dateien auf der Festplatte werden zuvor in das Verzeichnis C:\WINDOWS\ERUNDO verschoben und können mit den Befehl ERD /UNDO ggf. rekonstruiert werden.

Hinweis: Für die Nutzung des Programmes ERD.EXE ist es notwendig, den Rechner im Zeilenmodus zu starten. Dies erreicht man zum Beispiel, indem man von der Startdiskette startet, beim Beenden von Windows 95 COMPUTER IM MS-DOS MODUS STARTEN wählt oder beim Starten des Rechners während der Nachricht "Windows 95 wird gestartet" die F8-Taste betätigt und anschließend "5. Nur Eingabeaufforderung" wählt. Letzteres ist allerdings nur dann möglich, wenn in der Datei MS-DOS.SYS die Zeile BootKeys=1 eingetragen ist.

Ergänzende Kontrollfragen:


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