M 6.24 Erstellen einer PC-Notfalldiskette

Verantwortlich für Initiierung: Leiter IT, IT-Sicherheitsmanagement

Verantwortlich für Umsetzung: Administrator, IT-Benutzer

Bei der erstmaligen Einrichtung eines PC sollte eine Notfalldiskette erstellt werden, die bei Ausfall einer Festplatte zum Starten des Systems oder bei Auftreten eines Computer-Virus zum Erzeugen eines kontrollierten Systemzustands genutzt werden kann.

Diese Diskette sollte als Systemdiskette formatiert werden (DOS-Befehl FORMAT A: /S). Anschließend sollten, soweit der Speicherplatz reicht, die folgenden Programme darauf gespeichert werden: der deutsche Tastatur-Treiber KEYB.COM sowie KEYBOARD.SYS, COUNTRY.SYS, HIMEM.SYS und die Programme FORMAT.EXE, SYS.COM, FDISK.EXE, CHKDSK.EXE, MEM.EXE und DEBUG.EXE.

Darüber hinaus sollte eine AUTOEXEC.BAT sowie eine CONFIG.SYS-Datei generiert und auf der Notfall-Diskette gespeichert werden, die die gewünschte Tastaturbelegung und den gewohnten DOS-Prompt erzeugt. Dabei muß darauf geachtet werden, daß alle Pfadnamen auf die Diskette verweisen. Es dürfen keine Programme von der Festplatte geladen werden (es darf z. B. kein C: mehr enthalten sein!).

Die Notfall-Diskette sollte ebenfalls einen Editor enthalten. Die Verfügbarkeit des Programms, mit dem die Backups erstellt wurden, muß ebenfalls sichergestellt sein. Es kann sich bei Speicherplatzproblemen aber auch auf einer zweiten Diskette befinden. Falls Treiber zur Festplattenkomprimierung eingesetzt wurden, müssen diese auch auf die Notfall-Diskette gespeichert werden, sonst kann im Notfall nicht auf die Festplatte zugegriffen werden.

Neben den Betriebssystem-Dateien kann die Notfall-Diskette auch Hilfsprogramme zur Feststellung des Fehlers und zur Reparatur möglicher Defekte enthalten. Von Vorteil ist es auch, wenn die Daten der jeweiligen Systemkonfiguration vorliegen. Diese sollten schriftlich dokumentiert sein, z. B. in einem PC-Checkheft wie in M 2.24 Einführung eines PC-Checkheftes beschrieben, oder auf Datenträger vorliegen. Dafür gibt es diverse Programme, die die wesentlichen Konfigurationsdaten eines PCs auslesen. Die im Störungsfalle vorgefundenen Daten können dann problemlos mit den früher gespeicherten verglichen und gegebenenfalls berichtigt werden.

Nach dem Erstellen der Notfall-Diskette sollte diese mit einem aktuellen Viren-Suchprogramm auf Computer-Viren überprüft und danach schreibgeschützt werden.

Nach jedem Wechsel des Betriebssystems (z. B. auf eine neuere Version) ist sofort eine neue Notfall-Diskette zu erstellen. Um auf die Festplatte ohne Probleme zugreifen zu können, muß die Version des Betriebssystems mit der des betreffenden Rechners übereinstimmen. Je nach Betriebssystem müssen außerdem noch systemspezifische Aspekte beachtet werden (siehe z. B. M 6.46 Erstellung von Rettungsdisketten für Windows 95 oder M 6.42 Erstellung von Rettungsdisketten für Windows NT )

Ist die Notfalldiskette für den fachkundigen PC-Betreuer greifbar, erleichtert sie seine Arbeit gerade bei der Beseitigung von Computer-Viren.

Ergänzende Kontrollfragen:


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