Der Beruf des Fachinformatikers gliedert sich in zwei spezialisierte
Ausbildungsrichtungen, den Fachinformatiker mit Schwerpunkt Systemintegration und den
Fachinformatiker mit Schwerpunkt Anwendungsentwicklung.
Die
Ausbildung verläuft für beide Fachrichtungen bis zu einem gewissen Punkt
in etwa identisch. Von beiden wird die gleiche "technische-Kompetenz" erwartet, wobei sich in der Berufsschule der Unterricht in einigen Bereichen fachspezifisch aufsplittet. Zu Beginn der Ausbildung besuchen aber beide Fachrichtungen die selben Fächer um eine gleichwertige Wissens-Grundlage zu haben. Ich kann natürlich nicht für alle Betriebe sprechen, aber im Normalfall (vorausgesetzt beide Fachrichtungen werden als Ausbildungsplatz angeboten) wechseln die Auszubildenden durch alle Abteilung, so dass auch ein Anwendungsentwickler ab und zu einen PC installieren muss, und umgekehrt der Integrateur (oder die Inetgratöse...kleiner Scherz) auch mal in SAP (Warenwirtschaftssystem) Kunden "einhackt". |
Es folgt nun eine Zusammenfassung des Inhaltes und Ablaufes der Ausbildung sowie die
typischen Tätigkeiten in Kurzform.
Eine ausführlichere Beschreibung der Ausbildung inklusive der zeitlichen Abläufe
(Prüfung, Berufsschulfächer, etc.) enthält der
Ausbildungsrahmenplan der IHK der über den Link downloadbar ist..
Diese Punkte stellen eine Definition des Arbeitsamtes dar und müssen in dieser Abfolge
oder Anzahl nicht mit den tatsächlichen Ausbildungspunkten übereinstimmen, da sich die
Ausbildung natürlich auch nach dem betriebsspezifischen Tätigkeiten orientiert.
Sie sind nicht in die beiden Fachrichtungen untergliedert, wie es beim Ausbildungsrahmenplan der Fall ist. Abgesehen davon ist
wohl jedem schon aufgefallen, dass der Rahmenplan nicht annähernd erfüllt
werden kann, weder in der Berufsschule noch im Ausbildungsbetrieb.
Ausbildungspunkte und Tätigkeiten:
Bedarf an Informations- und Telekommunikationstechnischen Produkten und Dienstleistungen ermitteln
Wie berät und informiert man Kunden
Welche Datenbank Modelle gibt es (Einrichtung + Test)
Unterscheidung von Netzwerkarchitekturen
Auswahl und Anwendung von Programmiersprachen
Welche Testverfahren gibt es, Erstellung von Testplänen
Anwenderschulungen
Mitwirken bei der Einführung neuer Informations- und Kommunikationssysteme
Aufarbeitung technischer Unterlagen
Erarbeitung komplexer Softwarelösungen für Kunden
Analysieren betrieblicher Prozesse beim Kunden und abstecken der Rahmenbedingungen
Erstellen, Entwickeln und anpassen von Programmen in Bezug auf Kundenanforderungen
Installieren und konfigurieren sowie in Betrieb nehmen komplexer Syteme beim Kunden
Beobachtung des Marktes für telekommunikations- und informationstechnische Systeme
Behebung von Fehlern durch den Einsatz von Experten- und Diagnose-Tools bzw. Systemen
Präsentieren von Anwenderlösungen
Realisieren, Installieren von komplexen Hardware-Software Lösungen
Einsetzen von Methoden der Projektplanung
Zum Schluss gibt es noch eine Vorlage für den standardisierten Ausbildungsnachweis als pdf oder Word97 Datei.
Natürlich wird bei einem so, vergleichsweise gut
bezahlten Ausbildungsplatz, auch eine gewisse Anforderung an einen selbst gestellt.
Man kann davon ausgehen, dass in Teams gearbeitet wird und alleine deshalb ist ein
gutes soziales Verhalten notwendig.
Wenn man sich auf einen Beruf mit 35 Stunden Woche und einem "ruhigen"
Tagesablauf eingestellt hat, ist dies nicht der Fall.
Ferner gibt es keine, wie in den älteren Ausbildungsberufen durchaus üblichen,
Lehrwerkstätten in denen man sich sein Wissen aneignet.
Der Mode-Begriff "Learning by doing" umschreibt die Ausbildung am besten.
Viele Abläufe müssen selbständig erarbeitet werden, wobei die Kommunikation und der
Umgang mit den neuen Medien essentiell sind.
Ein gewisses Interesse für Computer-Technik vorausgesetzt gibt es ansich keine nötigen
besonderen Vorkenntnisse die der angehende Auszubildende mitbringen muss.
Er wird aber in der ersten Zeit sehr schnell bemerken, dass es sehr schwer ist, sich in
eine total fremde Materie einzuarbeiten.
Jeder sollte zumindestens grundlegend mit dem Internet und E-Mail zurecht kommen und die
rudimentären Funktionen der gängigen Office-Pakete und Betriebssysteme kennen (WinX,
einfache DOS-Kommandos).
Tiefergehende Kenntnisse sollten dann in der Schule bzw. im Betrieb vermittelt werden, da
sich zu Hause wahrscheinlich niemand mit UNIX (jaja Linux ist stark im kommen), noch mit
komplexen Netzwerkstrukturen oder Raid-Systemen beschäftigt.
Anbei noch eine kleine Ansammlung von
förderlichen Interessen
Interesse an Datenverarbeitung
Neigung zum analysierenden, abstrahierender und systematisierenden Denken
Neigung zu planender und organisierender Tätigkeit
Neigung zum beratenden und anleitenden Umgang mit Menschen
Innovationsfreude (Entwicklung neuer Lösung)
Eine genauere Aufstellung der Ausbildungsabläufe sowie die daraus abzuleitenden
Anforderungen findet Ihr unter dem Punkt Ausbildung.
Dort findet sich auch ein Ausbildungsrahmenplan, in dem genau
aufgeschlüsselt wird, welche Leistungen erbracht werden müssen, sowohl im Betrieb als
auch in der Berufsschule.
Einen Überblick über die Anforderungen des schulischen Teils kann man sich anhand der Schulunterlagen (inkl. Klausuren / Zwischenprüfungen) und Referate verschaffen.