Die hier aufgeführten Tipps und Vorschläge für eine gute Bewerbung beziehen sich zum Teil auf die Bewerbung zum Fachinformatiker, sind aber aber grundsätzlich auch für jeden anderen Beruf konzipiert. |
In der heutigen Zeit ist eine gute Bewerbung (sowohl
schriftlich und mündlich) das A und O für die Chance auf einem Job.
Die Hochschulreife ist keine Seltenheit mehr und viele Abiturienten
(auch die überdurchschnittlich guten) tendieren zu einer Ausbildung, da die
Berufsmöglichkeiten nach einem Studium gering sind, mal abgesehen davon das der
Durchschnitt erst mit 30 Jahren in die Arbeitswelt eintritt.
Jedes Jahr strömt also eine große Masse an
Bewerbern auf den Arbeitsmarkt, von dem man sich, wohl oder übel, positiv abheben muss.
Viele scheitern schon an der schriftlichen Bewerbung, da sie sich nicht an vorgegebene
Konventionen halten.
Meist bewerben sich 30-40 Personen auf 2-3 Stellen, von denen durchschnittlich 15-20
aufgrund ihrer schlechten schriftlichen Bewerbung "ausgesiebt" werden.
Ist diese Hürde genommen und man bekommt einen ersten Termin zum Vorstellungsgespräch
ist dies noch nicht die hundertprozentige Zusage zur ausgeschriebenen Stelle, denn
meistens sind da noch die restlichen 15 Bewerber die auch gerne einen Job hätten.
Also gilt auch dort :
Vorbereitung auf das Gespräch ist wichtig, dieses Gespräch ist beinahe wichtiger als die
mündliche Abitur-Prüfung, denn jetzt geht es darum eine Möglichkeit zu ergattern sein
weiteres Leben aufzubauen und zu finanzieren.
Man muss sich entscheiden ob man den Trott der Schulzeit beibehält oder
"Vollgas" gibt, denn eines ist ja wohl klar, ab einem gewissen Alter ist der Zug
für einen abgefahren und wer hat schon Lust mit 40 Jahren noch auf 630 DM Basis zu
arbeiten um sich sein Leben zu finanzieren.
Außerdem, wer weiß schon ob unser "soziales Absicherungssystem" in 20 Jahren
noch in der heutigen Form existiert.
So, nun aber genug der Schreckensvisionen und ab zu den Bewerbungstips...
Ich werde in dem folgenden Abschnitt zunächst die
Vorbereitungen auf die schriftliche Bewerbung erläutern und dann auf den Aufbau des
Schriftstücks zu sprechen kommen.
Der erste Schritt zu einer guten schriftlichen Bewerbung ist ein intensives Studium der
berufsspezifischen Informationsquellen.
Man sollte sich sicher sein, das der angestrebte Job auch wirklich das eigene
Interessengebiet widerspiegelt, denn nur dann kann man auch eine glaubwürdige
schriftliche Bewerbung verfassen. (Eine gute Quelle ist immer das Arbeitsamt , die IHK
oder das Internet).
Fachinformatikerspezifisch -> Ihr könnt Euch auf meinen Seiten über folgendes informieren : Den Ablauf der Ausbildung und die Anforderungen bzw. die Interessen die für die Ausbildung zum Fachinformatiker förderlich sind.
Im Internet finden sich viele Seiten, die einen
Überblick über die verschiedenen Berufe vermitteln, also sammelt so viele Informationen
wie möglich.
Im Falle einer Erstbewerbung kann man natürlich keine
Berufserfahrung vorweisen, daher sind zwei weitere Punkte extrem wichtig:
Erstens muss die eigene Zielrichtung für einen selber definiert sein und
dieses auch dem Adressaten der Bewerbung vermittelt werden. Zweitens muss dem Bewerbungsadressaten
begründet werden, warum man für die Stelle optimal passen würde.
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Um diese Vorgaben einzuhalten ist eine gute
Selbsteinschätzung unverzichtbar.
Dieses ist einer der schwierigsten Punkte im Bewerbungsprozess, denn wer von uns kann sich
schon genau richtig einschätzen.
Übertreibt man, ist die Bewerbung nicht glaubwürdig oder man wird spätestens beim
ersten Gespräch "geoutet".
Zu diesem Zweck hat es sich bewährt mehrere Personen aus dem näheren Bekanntenkreis
(Vater, Mutter, Freundin oder Freunde) zu befragen und einen
"Persönlichkeitskatalog" anzulegen, in dem alle Eigenschaften des Bewerbers
gesammelt werden (auch die schlechten).
(Wer in der Bewerbung seine Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Menschen beteuert,
sollte im Gespräch nicht gerade erwähnen das dieses aber nicht für Ausländer gilt :-)
Folgende Punkte sind für eine gute schriftliche Bewerbung ebenfalls notwendig : Man sollte sich vorab über den Ansprechpartner (den
Adressaten der Bewerbung) informieren und die Bewerbung entsprechend adressieren.
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Ebenfalls wichtig ist der Lebenslauf, er sollte
keine zeitlichen Lücken aufweisen und mit einem Foto versehen sein, das in der rechten
oberen Ecke angeklebt wird und rückseitig mit Namen und Adresse beschriftet wird (Falls
das Foto mal abgeht und nicht mehr zu zuordnen ist).
Das Foto sollte übrigens ein Fotograf schießen, nehmt keine Automatenfotos und schlaft
Euch vorher aus (wenn Ihr auf dem Foto müde ausseht macht das keinen guten Eindruck).
Vorteilhaft wäre auch ein vorhergehender Friseurbesuch und eine Rasur (falls
männlich und nicht Bartträger), ein kleines Lächeln macht einen sympathischen
Eindruck.
Soviel nun zur Theorie, im folgenden Bild einer
typischen Bewerbung (nicht meine eigene, hat aber auch zum Gespräch geführt),
habe ich den Text gegliedert und die zu beachtenden Konventionen, rot markiert,
eingefügt.
Ihr könnt Euch die Bewerbung downloaden, solltet sie aber Euren spezifischen
Anforderungen angleichen (Datum ändern, Adressen etc.).
Die Bewerbung liegt als PDF-Datei oder als
Word97 DOC-Datei vor.
Bei dem hier abgebildeten Lebenslauf gilt das
selbe, die Daten müssen natürlich angeglichen werden und wie beim Bewerbungsanschreiben
sind die Unterlagen kein Garant für eine sichere Gesprächseinladung (obwohl sie zu einem
Gespräch führten).
Sie zeigen nur die ungefähre Strukturierung auf, wobei sich die auch wieder ändert (mal
muss das Datum oben angeführt sein , mal mittig, etc.), darum ist es notwendig sich über
die momentan geltenden Konventionen zu informieren (am besten beim Arbeitsamt oder auf
Internet-Seiten wie der meinigen).
Anhang: Auf dem Lebenslauf gibt es einen Fehler, der sofort auf einen ausgedachten und
nicht der wahrheitsgetreuen Ablauf hinweist (unter dem Punkt Zivildienst).
Dieses wäre tödlich für Eure Bewerbung, also immer auf Plausibilität achten...
Der Lebenslauf liegt als PDF-Datei oder als Word97 DOC-Datei vor.
Ihr habt es geschafft, die Einladung zu Eurem ersten
Gespräch kommt per Post.
Das erste was Ihr machen solltet: Prüft ob Ihr an dem vorgeschlagenen Termin nicht
vereist seit, sonst teilt dieses der Firma mit und vereinbart einen neuen Termin.
Wenn Ihr nicht erscheint gibt es meist keine neue Chance (es sei denn Ihr hattet einen
triftigen Grund, aber den interessiert meistens eh' niemanden).
Der zweite Punkt: Organisiert Euch betriebsübliche Kleidung (vorher Informieren, in
einer Bank müsst Ihr einen Anzug tragen) wobei nicht überall Anzug und
Krawatte Pflicht sind.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bewerbungsfoto ist wünschenswert und auch der
obligatorische Friseurtermin ist zu empfehlen.
Ein weiteres Manko, das euch das Genick brechen könnte, ist die Unpünktlichkeit.
Um diese zu vermeiden fahrt ein paar Tage vor dem Termin zu dem Betrieb/der Firma, so dass
Ihr abschätzen könnt wann Ihr zu Hause losfahren müsst.
Lieber eine Stunde zu früh (im Auto warten und ein paar Kippen rauchen) als zu spät,
wobei es gut ist wenn Ihr 10-15 Minuten vor dem Gespräch an der Rezeption anwesend seit.
Natürlich hat man sich ja vor der schriftlichen Bewerbung schon ausgiebig mit den
zukünftigen Aufgabengebieten, den Betriebsdaten und den restlichen Informationen
beschäftigt (sollte man zumindest) aber trotzdem sollte man sein Wissen noch einmal
auffrischen.
Die beste Methode ist meiner Meinung nach folgende:
Geht früh schlafen, steht 4-5 Stunden vor dem Gespräch auf (natürlich nicht wenn
dieses erst um 16 Uhr ist), dann folgt ein ausgiebiges Frühstück.
Lest Euch daraufhin alle für Euch relevanten Informationen (am besten vorher eine
Kurzzusammenfassung schreiben) zweimal durch.
Danach beschäftigt Ihr Euch nicht mehr damit, denkt über etwas anderes nach (wenn Eure
Nervosität dies zulässt), denn 1-2 Stunden vorher sollte man sich nicht mehr mit Infos
zuschütten.
Wenn das Gespräch beginnt habt Ihr alle Informationen noch im Kurzzeitgedächtnis, meiner
Theorie nach zumindestens.
So vorbereitet kann das Gespräch beginnen und Ihr müsst
Euch den Fragen der Personalverantwortlichen stellen.
Es gibt auch hier verschiedene Verhaltensregeln die man einhalten sollte:
Blickkontakt zu der Person mit der man gerade kommuniziert
Eine vernünftige Sitzhaltung
Man sollte versuchen das Gespräch zu beeinflussen, indem eigene Fragen gestellt werden
Das Gespräch sollte nicht zu einem Monolog ausarten (egal von welcher Seite)
Fragen sollten präzise und nicht zu ausschweifend beantwortet werden
Nicht alle Fragen müssen beantwortet werden, doch
bevor man die "Aussage verweigert" sollte man lieber antworten oder nach eigenem
Ermessen mit der Unwahrheit die Situation retten (z.B. bei religiösen oder sexuellen
Fragen: Sind Sie schwul oder Katholik, dann nehmen wir Sie nicht...).
Natürlich ist alles eine Frage des Charakters, denn normalerweise möchte man unter
diesen Umständen eh' nicht in diesem Betrieb arbeiten.
Wenn etwas zu trinken angeboten wird kann man dies mit gutem Gewissen annehmen (aber keinen Alkohol, auch nicht bei Anfrage)
Fragen zu Krankheiten müssen richtig beantwortet werden
Versucht so natürlich wie möglich aber trotzdem professionell zu wirken und lasst Euch die Nervosität nicht anmerken (Fingernagelkauen ist tabu)
Es gibt eine ganze Reihe von Fragen, auf die man
sich schon zu Hause vorbereiten kann, denn nichts ist schlimmer als ein flapsiges
"keine Ahnung".
Folgende Fragen kommen mit 90 %iger Sicherheit :
Was wissen Sie über unsere Firma (Womit verdienen wir unser Geld, wieviele Mitarbeiter, Produkte etc.) ?
Warum haben Sie sich gerade für uns entschieden ?
Warum haben Sie sich für diese Ausbildung / diesen Job entschieden ?
Ihre Vorkenntnisse sind ?
Warum meinen Sie das Sie in unsere Firma passen ?
Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden ?
Was haben Sie seit Ihrem Schulabschluss gemacht (Jobs, Fortbildung) ?
Wie würden Sie sich selbst einschätzen ?
Was sind Ihre Vor- und Nachteile ?
Wie sind Ihre Gehaltsvorstellungen ?
Nehmen Sie Drogen ?
Was sind Ihre Hobbys, was machen Sie in Ihrer Freizeit ?
Haben Sie Probleme mit einer 40 Stunden Woche ?
Sie haben in Ihrer Bewerbung geschrieben das Sie die Fähigkeiten xyz besitzen, wenn dem so ist beschreiben Sie mir bitte, wie Sie folgenden Aufgabe xyz lösen würden.
Wenn man das erste Gespräch überstanden hat wird
man entweder zu einem zweiten Gespräch eingeladen oder bekommt die Absage (meist
postalisch).
Im zweiten Gespräch kommt meist ein weiterer Vorgesetzter hinzu der ähnliche Fragen
stellt.
Hat man auch diesen Überzeugt kommt es dann zur Vertragsunterzeichnung (Einen typischen
Ausbildungsvertrag kann man sich hier anschauen).
Geschafft, der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt kann beginnen.